»Wir müssen ein bisschen bescheidener sein«

Der neue Friedensfahrtdirektor Herbert Notter (Schweiz) über Friedensfahrt, Schweizer Diplomatie und Olaf Ludwig

Am Mittwoch soll in Hannover die Strecke der 58. Friedensfahrt vorgestellt werden, die vom 13. bis 20. Mai 2006 über 1300 km von Linz über Karlovy Vary bis nach Hannover führen soll. In Hannover wird sich zum ersten Mal Herbert Notter als neuer Tourdirektor der Öffentlichkeit vorstellen. Im Gespräch mit ND-Reporter JIRKA GRAHL erklärt der 60-Jährige, der 1985 als Coach der Schweizer Nationalmannschaft beim Course de la Paix dabei war, warum die unter tschechischer Regie laufende Fahrt vorerst kleinere Brötchen backen muss .

ND: Welche Details werden Sie am Mittwoch verkünden können?
Notter: Wir können die Strecke präsentieren und einige Mannschaften nennen. Das ist schon eine Menge. Was bei der Friedensfahrt von den Leuten ringsum auf die Beine gestellt wurde, in der knappen Zeit von drei Monaten, das ist fantastisch. Ich weiß, wovon ich rede, ich war früher Präsident des Schweizer Verbandes, organisiere seit 30 Jahren Rennen, aktuell die Startetappe der Tour de Suisse.

Es sieht so aus, als würde die Fahrt in diesem Jahr wieder stattfinden, nach der Absage 2005. Wie schwer war Ihr Job bisher?
Sie wissen sicher von den Querelen in den letzten Jahren zwischen Pavel Dolezel auf tschechischer und Jörg Strenger auf deutscher Seite. Ich bin Schweizer - mein Job war es, die zerstrittenen Leute wieder zusammenzubringen, ausgleichend zu wirken, zu schauen, dass wir was auf die Beine kriegen.

Zeitgleich mit der Friedensfahrt laufen Giro und Katalonien-Rundfahrt, beides ProTour-Rennen. Wo wollen Sie gute Teams hernehmen?
Die ProTour macht es anderen Rennen sehr schwer. In Spanien wurden traditionsreiche Etappenrennen abgesagt, auch in Italien und der Schweiz. Sponsoren stehen bereit, aber die besten Teams müssen zur ProTour. Das Problem hat nun auch die Friedensfahrt, sogar auf paradoxe Weise: T-Mobile zum Beispiel war immer dabei in den letzten Jahren, und ausgerechnet jetzt, wo Friedensfahrt-Star Olaf Ludwig dort Chef ist, scheint es, als ob sie nicht kommen können. Oder nicht wollen. Ich sage immer, wer will, kann auch.

Weil die Teams groß genug sind?
Natürlich. T-Mobile zum Beispiel schickt acht Fahrer zum Giro, acht zur Catalunya, hat aber 27, 28 Leute im Team. Das müsste doch gehen. Irgendwann kommt es zum Knatsch zwischen den kleineren Rennen und den großen.

Was wollen Sie tun? Die ProTour anstreben, in der sich Ihre Vorgänger schon beinahe wähnten ...
Nein. Wir müssen jetzt ein bisschen bescheidener sein. Ich bin froh, dass wir ein gutes Rennen auf die Beine stellen. Aber unsere Mittel sind beschränkt. Und wir haben noch mehr Konkurrenz. Ich habe jetzt mit einem guten Team verhandelt, dem bietet die Tour de Picardie (12. bis 14. Mai, d. Red.) doppelte Spesen. Außerdem ist deren Organisator Amaury auch der Veranstalter der Tour de France - ein starkes Druckmittel. Es ist schwer. Wir dürfen nicht erwarten, jetzt eine Weltklassebesetzung hinzukriegen. Mit zwei, drei ProTour-Teams wäre ich zufrieden.

Zum ProTour-Team Milram hat die Fahrt gute Beziehungen ...
Die werden dabei sein. Wir werden kein schlechtes Feld haben, aber wir sind nicht mit Tour oder Giro vergleichbar. Wir sind 2. Liga.

Warum ist Österreich dabei, Polen aber nicht mehr?
Es war ein Wunsch des Hauptsponsors Skoda Tschechien. Die wollten sogar die Fahrt verlegt haben, wegen des Eishockey-WM-Finales am 20. Mai, da ist Skoda auch Sponsor. Das ging nicht mehr, aber natürlich komme ich so einem Geldgeber entgegen. Unser Vertrag geht über ein Jahr, mit der Option für Skoda, drei Jahre zu verlängern.

Führt die Fahrt demnächst gar in Ihre Heimat, in die Schweiz?
(lacht) Nein, nein, aber an Polen ist erstmal nicht gedacht. Es ist aber auch nicht vom Tisch.ND: Welche Details werden Sie am Mittwoch verkünden können?
Notter: Wir können die Strecke präsentieren und einige Mannschaften nennen. Das ist schon eine Menge. Was bei der Friedensfahrt von den Leuten ringsum auf die Beine gestellt wurde, in der knappen Zeit von drei Monaten, das ist fantastisch. Ich weiß, wovon ich rede, ich war früher Präsident des Schweizer Verbandes, organisiere seit 30 Jahren Rennen, aktuell die Startetappe der Tour de Suisse.

Es sieht so aus, als würde die Fahrt in diesem Jahr wieder stattfinden, nach der Absage 2005. Wie schwer war Ihr Job bisher?
Sie wissen sicher von den Querelen in den letzten Jahren zwischen Pavel Dolezel auf tschechischer und Jörg Strenger auf deutscher Seite. Ich bin Schweizer - mein Job war es, die zerstrittenen Leute wieder zusammenzubringen, ausgleichend zu wirken, zu schauen, dass wir was auf die Beine kriegen.

Zeitgleich mit der Friedensfahrt laufen Giro und Katalonien-Rundfahrt, beides ProTour-Rennen. Wo wollen Sie gute Teams hernehmen?
Die ProTour macht es anderen Rennen sehr schwer. In Spanien wurden traditionsreiche Etappenrennen abgesagt, auch in Italien und der Schweiz. Sponsoren stehen bereit, aber die besten Teams müssen zur ProTour. Das Problem hat nun auch die Friedensfahrt, sogar auf paradoxe Weise: T-Mobile zum Beispiel war immer dabei in den letzten Jahren, und ausgerechnet jetzt, wo Friedensfahrt-Star Olaf Ludwig dort Chef ist, scheint es, als ob sie nicht kommen können. Oder nicht wollen. Ich sage immer, wer will, kann auch.

Weil die Teams groß genug sind?
Natürlich. T-Mobile zum Beispiel schickt acht Fahrer zum Giro, acht zur Catalunya, hat aber 27, 28 Leute im Team. Das müsste doch gehen. Irgendwann kommt es zum Knatsch zwischen den kleineren Rennen und den großen.

Was wollen Sie tun? Die ProTour anstreben, in der sich Ihre Vorgänger schon beinahe wähnten ...
Nein. Wir müssen jetzt ein bisschen bescheidener sein. Ich bin froh, dass wir ein gutes Rennen auf die Beine stellen. Aber unsere Mittel sind beschränkt. Und wir haben noch mehr Konkurrenz. Ich habe jetzt mit einem guten Team verhandelt, dem bietet die Tour de Picardie (12. bis 14. Mai, d. Red.) doppelte Spesen. Außerdem ist deren Organisator Amaury auch der Veranstalter der Tour de France - ein starkes Druckmittel. Es ist schwer. Wir dürfen nicht erwarten, jetzt eine Weltklassebesetzung hinzukriegen. Mit zwei, drei ProTour-Teams wäre ich zufrieden.

Zum ProTour-Team Milram hat die Fahrt gute Beziehungen ...
Die werden dabei sein. Wir werden kein schlechtes Feld haben, aber wir sind nicht mit Tour oder Giro vergleichbar. Wir sind 2. Liga.

Warum ist Österreich dabei, Polen aber nicht mehr?
Es war ein Wunsch des Hauptsponsors Skoda Tschechien. Die wollten sogar die Fahrt verlegt haben, wegen des Eishockey-WM-Finales am 20. Mai, da ist Skoda auch Sponsor. Das ging nicht mehr, aber natürlich komme ich so einem Geldgeber entgegen. Unser Vertrag geht über ein Jahr, mit der Option für Skoda, drei Jahre zu verlängern.

Führt die Fahrt demnächst gar in Ihre Heimat, in die Schweiz?
(lacht) Nein, nein, aber an Polen ist erstmal nicht gedacht. Es ist aber auch nicht vom Tisch.

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