Die Träume des Jens Lehmann

Arsenal London trifft im Viertelfinale der Champions League auf Juventus Turin

  • Holger Luhmann
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.
Den Champions-League-Titel im Blick, den Stammplatz in der deutschen Nationalmannschaft im Hinterkopf: Jens Lehmann will mit dem FC Arsenal London im Viertelfinal-Hinspiel am Dienstag (20.45 Uhr/live bei Sat 1) gegen Juventus Turin den Grundstein für den Einzug unter die besten Vier legen und sich auf Europas höchster Fußball-Bühne im Fernduell mit Oliver Kahn zugleich noch einmal nachdrücklich bei Bundestrainer Jürgen Klinsmann als Deutschlands Keeper Nummer eins empfehlen. »Jeder, der sich jetzt noch im Wettbewerb befindet, träumt vom Triumph«, erklärte Lehmann vor dem ersten Showdown mit Italiens Rekordchampion im Highbury Park. Für Arsenal, das in der Premier-League nur Rang sechs belegt, wäre es der erste Titel in Europas »Königsklasse«. Doch Lehmann warnt im Interview mit dem Fachmagazin Kicker zugleich: »Juve ist das härteste Los.« Geht es nach dem 36-Jährigen, können die »Kanoniere« Turin angesichts ihrer starken Defensivleistungen mit deren eigenen Waffen schlagen. »Ich hoffe, dass das unser Faustpfand wird«, meinte Lehmann, der in der Champions League in dieser Saison in acht Spielen nur zweimal hinter sich greifen musste und in den Achtelfinals gegen Real Madrid ohne Gegentor blieb. Besonderen Druck wegen der weiter offenen Torwartfrage in der Nationalelf verspürt Lehmann nicht: »Die Trainer hatten anderthalb Jahre Zeit, sich ein Bild von den Torleuten zu machen«, erklärte Lehmann, der wie Kahn von seinen eigenen Qualitäten überzeugt ist: »Mehr Leistung als bisher kann ich nicht zeigen. Gegen Real habe ich auf dem höchsten Niveau gespielt, das ich bringen kann.« Neben Lehmann ruhen die Hoffnungen bei den »Gunners« auf Stürmerstar Thierry Henry. Für den Franzosen geht es auch darum, seinem Ex-Klub ein Schnippchen zu schlagen. Bei seinem Intermezzo 1998/99 in Turin wurde Henry nie glücklich, kam lediglich auf 16 Spiele und drei Tore. Auf der Gegenseite kommt es für Henrys Landsmann Patrick Vieira zu einem Wiedersehen mit seinem Ex-Klub. Die Turiner, die sich im Achtelfinale nur mit viel Glück und aufgrund des Patzers von Torhüter Tim Wiese gegen Werder Bremen durchsetzten, plagen Sorgen in der Offensive. Antreiber Pavel Nedved fehlt wegen einer Gelb-Sperre, Alessandro Del Piero ist verletzt. Für Trainer Fabio Capello, der »die alte Dame« nach zehn Jahren wieder zum Triumph in der Champions League führen will, ist das aber kein Grund zur Entschuldigung: »Wir sind gewappnet«, meinte Capello selbstbewusst, »auch wenn das 1:1 in der Liga gegen den AS Rom wegen der frühen Gelb-Roten Karte gegen Nedved viel Kraft gekostet hat.« Als haushoher Favorit gilt Spaniens Meister FC Barcelona vor dem iberischen Duell gegen Portugals Champion Benfica Lissabon. »Wir sind reif für den Titel«, tönte »Weltfußballer« Ronaldinho vor dem Hinspiel in Lissabon. Allerdings müsssen die Katalanen, die im Achtelfinale den FC Chelsea ausgeschaltet haben, ohne ihren angeschlagenen Jungstar Lionel Messi (Argentinien) auskommen. Lissabons holländischer Coach Ronald Koeman will nach dem Coup im Achtelfinale gegen Titelverteidiger FC Liverpool mehr: »Mit einer aggressiven, kämpferischen Leistung und mit mannschaftlicher Geschlossenheit können wir für eine weitere Überraschung sorgen.« Die glorreichen Zeiten von Lissabon in Europa sind allerdings schon lange her. Die beiden Titel 1961 und 1962 liegen über 40 Jahre zürück. Beim ersten Triumph 1961...

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