Mailänder träumen vom Derby

Viertelfinale der Champions League: Geheimfavorit Lyon nur 0:0

Es war die Wiedergeburt von Adriano: Dem Brasilianer war vor dem Viertelfinal-Hinspiel von Inter Mailand gegen den FC Villarreal die letzte Chance prophezeit worden, dann leitete der Stürmer mit seinem ersten Tor nach vier Monaten in der »Königsklasse« die Wende ein. »Schock für Inter, aber die Lage bessert sich durch die Tore von Adriano und Martins«, schrieb die Gazzetta dello Sport über den 2:1 (1:1)-Erfolg nach dem frühen Rückstand. »Adriano rettet Trainer Roberto Mancini den Job«, befand das Blatt sogar.
Durch den 2:1-Sieg gegen den starken spanischen Außenseiter wahrte Inter genauso die Chance auf das Halbfinale wie der Stadtrivale AC. Der Vorjahres-Finalist kam beim französischen Meister und Geheimfavoriten Olympique Lyon zwar nicht über ein 0:0 hinaus, »wir haben ordentlich gespielt, aber leider viele Torgelegenheiten verschwendet«, sagte Milan-Coach Carlo Ancelotti.
Trotz der ersten Auswärtsniederlage im Europapokal seit August 2004 ist man bei Villarreal weiterhin optimistisch. »Obwohl wir verloren haben, ist das Ergebnis gar nicht so schlecht«, befand der argentinische Mittelfeldregisseur Juan Riquelme, der in der 63. Minute mit einem Latten-Treffer nach einem Freistoß knapp das mögliche 2:2 verpasste.
Auch Trainer Manuel Pellegrini, der einige wichtige Stammspieler wie Kapitän Rodolfo Arruabarrena ersetzen musste, ist guter Dinge für das Rückspiel am kommenden Dienstag. »Schade nur um den Lattentreffer und dass wir nach dem klaren Foul an Sorin keinen Elfmeter bekommen haben«, sagte der Coach. Ivan Cordoba hatte Juan Sorin kurz vor Schluss im Strafraum zu Fall gebracht.
Auch die Zeitungen in Spanien kommentierten die Ausgangslage vorsichtig optimistisch. »Forlans Tor lädt zum Träumen ein. Eine hoffnungsvolle Niederlage. Die Mannschaft hat Flagge gezeigt im San Siro«, schrieb AS.
Villarreal war durch Diego Forlan nach nur 50 Sekunden in Führung gegangen, der gescholtene brasilianische Stürmerstar Adriano (9.) und der eingewechselte Nigerianer Obafemi Martins (54.) hatten das Spiel aber zugunsten der Gastgeber gedreht.
Dem französischen Serienmeister Lyon droht derweil das Aus. Die hoch eingeschätzte Mannschaft von Trainer Gerard Houllier kam gegen Milan nicht in Schwung und konnte sich bei Torwart Gregory Coupet bedanken, dass das Halbfinale noch in Sichtweite liegt. Der ukrainische Stürmerstar Andrej Schewtschenko verpasste bei drei erstklassigen Gelegenheiten den möglichen Siegtreffer.
Durch die gute Ausgangslage der beiden Mailänder Klubs liegt nun sogar ein italienisches Stadtderby im Finale in Paris im Bereich des Möglichen. Im Halbfinale (18./19. und 25./26. April) bekommt es der Sieger aus der Partie Milan/Lyon mit dem Gewinner aus Barcelona/Lissabon zu tun, der Sieger aus der Begegnung J...

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