ALBA auf der Pole Position

Berliner besiegen Bamberg zum Ende der Hauptrunde mit 80:75

Die Rivalität zwischen ALBA Berlin und GHP Bamberg ließ sich an den Zuschauerreaktionen bei der Spielerpräsentation vor Beginn des Duells beider Teams am Sonntag erkennen. Das Basketball-Publikum in der Berliner Max-Schmeling-Halle, das sonst auch die Gastmannschaft mit Beifall zu empfangen pflegt, begrüßte jeden Bamberger Spieler mit einem gellenden Pfeifkonzert. Zum Abschluss der Hauptrunde spielten die beiden besten Mannschaften der Basketball-Bundesliga um die Tabellenführung. Das Gipfeltreffen, das ALBA-Coach Henrik Rödl im Vorfeld als »das bis dato wichtigste Spiel der Saison« erklärt hatte, endete zu Gunsten der Berliner mit 80:75. Die Albatrosse starten damit von Platz Eins in die Play-offs. Die zur Halbzeit mit 41:40 sehr ausgeglichene Partie ähnelte in der zweiten Spielhälfte dem gesamten Saisonverlauf beider Teams. Die Berliner, die die Hauptrunde mit zehn Siegen in Folge begannen, zogen im dritten Viertel auf 63:50 davon, zeigten dann aber kurzzeitige Schwächen. Die Bamberger, die nach mäßigem Saisonbeginn 16 der letzten 17 Spiele gewannen, lieferten sich, nachdem sie auf 65:64 verkürzen konnten, mit den Albatrossen einen heißen Kampf, den das Team von Henrik Rödl am Ende knapp für sich entscheiden konnte. »Es war die erwartet spannende Partie«, sagte der erleichterte 37-jährige Berliner Trainer und bilanzierte: »Wir haben eine der besten Hauptrunden der BBL-Geschichte mit nur vier Niederlagen gespielt. Darauf können wir stolz sein.« Rödl, der das Trainer-Amt im Januar 2005 von Emir Mutapcic übernommen hatte, stellte zu Beginn der Saison fast den gesamten Kader um. Lediglich fünf Akteure aus der letzten Spielzeit sind noch im Trikot der Hauptstädter dabei. Elf neue Spieler wechselten zu den Albatrossen, aus denen er ein neues gut harmonierendes Team formen musste. Der Trainerstab und das Management ließen sich Zeit, um die ins Mannschaftsgefüge und Spielsystem passenden Basketballer zu finden. Einige von ihnen wurden erst während der laufenden Hauptrunde verpflichtet. So auch zuletzt im März der US-Amerikaner Sharrod Ford. Der 24-jährige Defensivspezialist glänzte unter dem eigenen Brett gegen die Bamberger Spieler, deren Würfe er fünf Mal blocken konnte. Ford sorgte auch für den spektakulärsten Punkteerfolg der Berliner, als er zur Begeisterung der 9322 Zuschauer mit einem »Dunking« im hohen Flug den Ball mit einer Hand in den Korb schmetterte. Der entscheidende Mann auf dem Parkett aber war Hollis Price, ebenfalls ein Neuzugang. Der mit 1,86 Meter zu den »Kleinsten« gehörende Aufbauspieler aus den USA erzielte mit 32 Zählern fast die Hälfte aller ALBA-Punkte. Die Berliner treffen nun im Play-off-Viertelfinale auf die EWE Baskets aus Oldenburg und haben in der ab 1. Mai beginnenden Finalserie, die von Viertelfinale bis Endspiel im Modus »Best of five« ausgetragen wird, im ersten, dritten und, wenn nötig, fünften Spiel Heimrecht. Neben diesem Vorteil und den 16 Punkten als Hauptrunden-Erster für das Europa-Ranking der BBL, hofft Rödl mit dem Sieg gegen den Meister aus Bamberg aber vor allem auf einen psychologischen Schub: »Die Spieler wissen jetzt, dass sie Bamberg schlagen können. Das ist wichtig, denn wir können in den kommenden entscheiden...

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