Bei Nomaden in der Steppe
Viehzüchter-Alltag in einem »normalen« mongolischen Winter | Mongolei Von Brit Beneke
Mit lautem Scheppern und Klopfen fängt der Tag im Ger - wie das Filzzelt im Mongolischen heißt - an. Es ist stockdunkel. Doch Naraantuja beginnt, den Ofen zu heizen. Sie klopft den Ruß aus dem Ofenrohr und scharrt mit dem Feuerhaken in der Asche. Ist das Feuer entfacht, schöpft sie aus dem Fass neben dem Eingang Wasser und kocht Tee in der großen Schüssel. Zwischendurch geht sie nach draußen und zieht die schützende Filzabdeckung vom Dach des Gers, so dass die Öffnung den Himmel zeigt, denn inzwischen dämmert es.
Dordsch rappelt sich auf und räkelt sich aus dem Familienbett. Die junge Familie schläft immer eng aneinander gedrängt in einem der drei schmalen Betten, die im Ger stehen. Die Familie - das sind bis jetzt die beiden 23-Jährigen und ihr zwei Jahre alter Sohn Oganbjamb. Dordsch und Nar aa haben sich für das Leben als Viehzüchter entschieden. Das ist weniger ein Beruf als eine Lebensweise. Seit Jahrtausenden lebten die Vorfahren...
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