»Jetzt will ich Gelb bis nach Hannover«

Belorusse Siwtsow gewinnt Königsetappe nach Altenberg und übernimmt Gesamtführung

  • Jirka Grahl, Altenberg
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.
Mit einer Überraschung endete gestern die umkämpfte »Königsetappe« der 58. Friedensfahrt, die vom tschechischen Städtchen Bilina nach Altenberg im Erzgebirge führte. Der Belorusse Konstantin Siwtsow vom italienischen Radprofi-Team Acqua e Sapone ist der neue Spitzenreiter der Fahrt: Den Sieg auf dem turbulenten Teilstück über 140 schwere Kilometer mit sieben Bergwertungen gewann Siwtsow am Ende des letzten Anstieges vor Giampaolo Cheula (Italien, Team Barloworld), mit dem er kurz vor dem Ziel einer vierköpfigen Spitzengruppe enteilt war. Siwtsow übernahm das Gelbe vom Italiener Christian Gasperoni, der 18 Sekunden später ins Ziel kam und jetzt Dritter ist. Auf der langen, stetig ansteigenden Zielgeraden in Altenberg griff der 23-jährige Siwtsow aus dem Städtchen Rostylkowka schon früh an und überraschte den Italiener Cheula. »Ich wusste, dass ich früh angreifen muss, ich bin kein Sprinter«, meinte Siwtsow, der 2004 Weltmeister der U23 geworden war. »Jetzt will ich das Gelbe bis nach Hannover ins Ziel behalten.« Leicht wird das nicht, schließlich liegt er mit Cheula sekundengenau an der Spitze - dank des Etappenerfolges aber konnte er sich das »Maillot jaune« überstreifen, das ihm Biathlon-Olympiasieger Michael Rösch unter dem Jubel der Altenberger überreichte. Wütend und mit sich selbst hadernd trat hingegen Geheimfavorit Carlos Quesada aus Spanien vor die Presse. Mit einem Angriff des Gewinners der diesjährigen Andalusien-Rundafhrt hatten heute viele im Feld gerechnet. Bis zehn Kilometer vor dem Ziel hatte Quesdada (Team Unibet.com) aussichtsreich in dem in viele Gruppen zerrissenen Feld gelegen, doch am Ende rollte er 18 Sekunden nach dem Tagessieger als Fünfter ins Ziel: »Ich habe meine Mannschaft enttäuscht«, schimpfte Quesada, »ich war einfach fertig am Ende.« Die Etappe war bereits nach 30 Kilometern unerwartet schnell geworden. Nach einer Sprintwertung waren fünf Fahrer ausgerissen, darunter der Cotbusser Danilo Hondo (Lamonta) und der Gewinner der vierten Etappe, Marco Serpellini (Unibet.com). Das Quintett arbeitete gut zusammen und überstand eine Bergwertung der ersten Kategorie. Im Feld machte der Gelbe Gasperoni mit seiner Mannschaft Naturino ordentlich Tempo, ohne die Ausreißer einzufangen. »Das war ein Fehler von Naturino«, meinte Hon...

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