Friedensfahrt hat erneut neuen Leader

Italiener Giampaolo Cheula jetzt vorn

  • Jirka Grahl, Meerane
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.
Die 58. Friedensfahrt bleibt spannend und an der Spitze der Gesamtwertung trösten sich drei nur um wenige Sekunden voneinander getrennte Italiener darüber hinweg, dass sie nicht am innig geliebten Giro teilnehmen können. Die gestrige spannende sechste von insgesamt acht Etappen von Dippoldiswalde nach Meerane endete mit dem Sieg des erfahrenen Belgiers Erwin Thijs vom Team unibet.com, der an der berühmten »Steilen Wand« in der Kleinstadt triumphierte. »Ein schöner Erfolg«, freute sich der Tagessieger, der allerdings im Gesamtklassement als 49. keine Rolle mehr spielt. 29 Sekunden nach Thijs kam der Italiener Giuseppe Palumbo ins Ziel - vor dem US-Amerikaner Kirk O'Bee (Team Healthnet, 36 Sekunden zurück). Vierter wurde der Geraer Lars Wackernagel, der mehr als 120 Kilometer mit den vor ihm Platzierten und dem Neuseeländer Fraser MacMaster in einer Spitzengruppe vor dem Feld gefahren war, am Ende aber 42 Sekunden hinter dem Tagessieger ins Ziel kam. »Ich habe einfach vor dem Anstieg angegriffen«, so beschrieb Thijs seine Taktik, mit der er zum umjubelten Tagessieg fuhr. Noch gespannter erwarteten die mehreren tausend Zuschauer am legendären Pflaster-Berg den Einlauf des Hauptfeldes, den alle Fahrer auf einem innerstädtischen Rundkurs drei Mal zu bewältigen hatten. Schließlich hatte der bis dahin Gesamtführende, der Belorusse Konstantin Siwtsow vier Verfolger im Nacken, von denen keiner mehr als 12 Sekunden hinter ihm lag. Als das zerrissene Feld zu sehen war, war das Gelbe erst ein Stück hinter der Spitze zu erkennen, ganz vorne dagegen rasten die Verfolger die 12-prozentige Steigung herauf. Und der bis dahin Zweitplatzierte, der aus der Nähe von Mailand stammende Giampaolo Cheula aus dem Zweitliga-Team Barloworld, konnte sich als 10. mit 5:26 Sekunden Rückstand auf den Belgier Thijs Platz eins in der Gesamtwertung erobern. »Ich bin ein wenig überrascht, dass ich nun Gelb habe«, meinte Cheula nach dem Einlauf. Den Gesamtsieg aber habe er noch lange nicht sicher: »Neun Sekunden Vorsprung sind nicht viel«, meinte der 30-jährige neue Leader. Angetan zeigte sich Cheula vom Publikum in Meerane, dass zum 17. Mal eine Durchfahrt der Friedensfahrer erlebte, aber 2006 erstmals Zielort war: »Die Stimmung ist wunderbar.« Was ein Italiener eben alles sagt, um ...

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