Nach 79 Jahren der letzte Zug

Das Frankfurter Schach-Cafe muss Büroräumen weichen Die Pächter können die hohe Miete nicht mehr zahlen Am Samstag trafen sich die Stammgäste zum letzten Spiel

Büros noch näher an den Hauptbahnhof heranzuschieben. Gewerbemieten erzielen deshalb Spitzenwerte von 60 Mark pro Quadratmeter. Kein Problem für die Besitzer der Sexshops und Bordelle, die hier dicht an dicht liegen. Doch zu viel für ein Schachcafe, dessen Stammgäste am liebsten nüchtern bleiben, um sich konzentrieren zu können.

Die Leihgebühr für ein Schachspiel beträgt drei Mark die Stunde ohne oder sechs Mark mit Schachuhr. Die Rindswurst im Brötchen für 6,50 Mark oder das Schnitzel zu 18,50, das die Wirtin den Gästen bietet, reichen nicht für einen kostendeckenden Umsatz. »Heute steht an erster Stelle, dass die Millionen, die investiert werden, wieder reinkommen«, sagt Hilde Ziegler resigniert. »Das Geld ist die Nummer eins, um die sich alles dreht.«

Fritz Geiss, 71 Jahre, und Adalbert Babos, 72, waren mit dem Schach-Cafe zufrieden: »Das ist eine Oase«. Sie kamen seit Jahrzehnten hierher, um sich ganz dem Schachspiel zu widmen. Sch...


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