Der Giro fängt erst heute richtig an ...

Jan Ullrich gehört jetzt endgültig zu den ganz Großen des Radsports. Mit seinem Zeitfahrerfolg beim Giro hat er jetzt bei allen drei großen Rundfahrten Etappensiege aufzuweisen. Den Giro insgesamt nach Hause fahren, wie 1997 die Tour und 1999 die Vuelta, wird er nicht. »Ich kann das nicht, Giro und Tour in einem Jahr gewinnen«, sagt er. Und meint es ganz ehrlich, ohne Seitenhieb auf Ivan Basso. Er kann in diesem Jahr den Giro einfach nicht für sich entscheiden. Dazu ist sein Abstand auf Basso mit über 18 Minuten dann doch zu hoch. Und falls Basso wieder etwas Falsches isst wie im letzten Jahr und sein Körper sich wehrt, so dass er nicht mehr fahren kann, dann liegen noch ein paar ausgewiesene Kletterer wie Damiano Cunego, Paolo Savoldelli, Gilberto Simoni und Jose Rujano vor dem Deutschen. Diesen Giro will Ullrich auch nicht gewinnen. »Mein Rennen ist die Tour de France. Dafür baue ich hier die Form auf«, sagt er klipp und klar. Ullrich setzt seine Kräfte nicht nach den Erfordernissen des Parcours ein. Er dosiert seine Kräfte nach seinem Trainingsplan. Über den verrät er nur: »An manchen Tagen suche ich die Herausforderung. Da will ich mich mit den Besten messen. An anderen Tagen fahre ich mit dem Hauptfeld.« Die Kriterien, nach denen Ullrich seine Hauptkampftage bestimmt, bleiben dunkel. »Jan entscheidet das nach Tagesform«, sagt T-Mobile-Teamchef Mario Kummer. Mal wird vor der Etappe der Schlachtplan festgelegt, manchmal disponiert Jan Ullrich aber auch während des Rennens um. Wie beim Zeitfahren, das er eigentlich gemäßigt absolvieren wollte.« Doch die Hauptakteure bleiben Basso und Savoldelli, Simoni und Cunego. Die beiden letzteren wollen Ivan Basso in den Bergen einheizen. Kühl wird Paolo Savoldelli seine Chance suchen. Er kann warten. Und er liebt die Abfahrten. Vielleicht sind daher doch schon Sonnabend und Sonntag die Tage des Bergspezialisten Savoldelli. Der Giro jedenfalls, so sagen die Italiener, fän...