Entscheidung am Hexentanzplatz

Die siebente Etappe verlief ohne das übliche, kämpferische Aufbegehren des Hauptfeldes gegen eine Ausreißergruppe. Am Ende sicherte sich der Tscheche Lubor Tesar in Thale sweinen ersten Etappensieg bei dieser Tour. Unbarmherzig und schneidend pfiff gestern der Wind über Sachsen-Anhalt und vor allem dem mittlerweile auf 116 Fahrer geschrumpften Peloton entgegen. Kantenwind. Das Feld reihte sich fein säuberlich zum Windschattenfahren auf, um möglichst kräfteschonend die mit 192 km längste Etappe von Delitzsch nach Thale zu überstehen. Schließlich standen nach der ersten Durchfahrt von Thale noch zwei Runden mit je zwei Bergwertungen der ersten Kategorie an. Doch nach etwa 50 km schon bildete sich vorentscheidend eine achtköpfige Spitzengruppe, in der die bekanntesten Fahrer Simone Cadamuro vom ProTour-Team Milram, Österreichs Meister Gerrit Glomser (Team Vorarlberg) und Lubor Tesar (Team Wiesenhof) waren. Im Feld wurden die Füße gehoben, nachdem sich der in Gelb fahrende Giampaolo Cheula (Team Barloworld) bei der ersten Sprintwertung sogar zwei zusätzliche Sekunden Zeitbonifikation gesichert hatte. Zwölfeinhalb Minuten betrug zeitweilig der größte Abstand zum Hauptfeld, obwohl die Ausreißer nach 70 km sogar 2:30 min an der Bahnschranke von Könnern warten mussten. Den ersten Aufstieg zum Hexentanzplatz schafften Cadamuro und Co. in geschlossener Formation, und nach 164 km war klar, dass das Hauptfeld nicht mehr an die Ausreißer herankommen würde. Die Entscheidung musste auf der letzten Runde fallen. Ein Angriff von Stefano Boggia (Italien) konnte pariert werden, und im Sprint setzte sich Tesar klar durch. In Gelb fährt weiterhin der Italien...