Ernst Moritz Arndt als Namensgeber umstritten
Schüler wollen Straße in Kreuzberg umbenennen Von Julia Wiedemann
Schülerinnen und Schüler der Carl-von- Ossietzky-Oberschule wollen die Arndtstraße in Kreuzberg umbenennen in Saul- Ascher Straße. Ernst Moritz Arndt hat es ihrer Meinung nach nicht verdient, heute noch auf diese Weise geehrt zuwerden. Er soll offene Hasstiraden gegen Franzosen und Juden verfasst haben. Auch soll seine nationalistische Haltung den Nationalsozialisten das Vokabular und den Einstieg in die Wahnvorstellung einer germanischen Volkshygiene geliefert haben, sagen die Schüler. Im Deutschleistungskurs der Klasse 13 haben sie sich eingehend mit der Entstehung des Antisemitismus auseinandergesetzt und in diesem Zusammenhang auch Arndt kennengelernt.
Der Historiker, Dichter und Politiker Ernst Moritz Arndt, der von 1769 bis 1860 lebte, war Professor an der Greifswalder Universität. Er hat sich erfolgreich gegen die Leibeigenschaft aufgelehnt und zum Kampf gegen Napoleon aufgerufen. Im Zuge der Demagogenverfolgung in Preußen wurde er jedoch von Amt suspendiert und zur Untätigkeit verdammt. In den Jahren 1848/49 war er Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung. Zu seinen Werken gehören auch Sagen und Märchen.
Arndt, der vielen als Vorkämpfer der Demokratie ein Begriff ist, war Rassist und Antisemit. Hier einige Zitate aus seinen Schriften: »Mann sollte die Einfuhr
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.