Frauenpower im »Weissen Rössl«

Andreas Peter war das, was man einen »figelanten Kerl« nennt: Nicht nur sehr geschäftstüchtig, sondern gewissermaßen auch mit einem siebten Sinn gesegnet. Er witterte seine große Chance, als Anfang des 18. Jahrhunderts die Gläubigen in Scharen begannen, nach St. Wolfgang ins Salzkammergut zu pilgern, um dem namensgebenden Heiligen Wolfgang zu huldigen. Der soll Kranke geheilt und Arme gespeist haben. Zwar war Andreas kein Heiliger, doch für Speis und vor allem Trank sorgen wollte er gern. Deshalb kaufte er 1711 kurzerhand die leerstehende »Lehrerische Behausung« im Ort und machte daraus ein Brauhaus. 70 000 Pilger stärkten sich alljährlich nach der langen Reise mit seinem »Peterbräu«. Wenn man es genau nimmt, waren das auch die ersten Touristen am Wolfgangsee.

Mit den Pilgern hatte es sich bald, als Josef II. Mitte des 18. Jahrhunderts Wallfahrten von mehr als 24 Stunden verbot. Da aber war der findige Bierbrauer längst etabli...