Erdogans Spekulationen gingen fehl

Die PKK und ihr Führer Öcalan können von der Zentralregierung in Ankara weniger denn je ignoriert werden

Die türkische Regierung in Ankara hatte ein Vorgehen Deutschlands und der EU gegen die PKK und hoffte damit auf deren politisches Aus. Davon kann heute keine Rede sein, im Gegenteil.

Nach dem Verbot der PKK in Westeuropa 1993 gingen der kurdischen Bewegung für Selbstbestimmung auch in ihrer Region entscheidende politische Aktionsfelder verloren. Das nordostsyrische Grenzgebiet zur Türkei, in dem ebenfalls eine kurdische Minderheit existiert, war bis dahin von der PKK als militärischer Rückzugsraum, Trainingslager und nicht zuletzt Exilsitz für ihren Führer, Abdullah Öcalan, genutzt worden.

Nun aber drohte Ankara Damaskus militärische Schläge und eine erheblich größere Ableitung von Euphrat-Wasser als bisher an, womit Nordsyrien auf dem Trockenen gesessen hätte. Syrien gab nach und kündigte der PKK die Bleibe. Für Öcalan begann eine Odyssee, die mit seinem Kidnapping durch Agenten des türkischen Geheimdienstes in Kenia und seiner Entführung Anfang 1999 in die Türkei endete.

Doch die Spekulationen der türkischen Regierung auf ein damit verbundenes schnelles Ende der PKK gingen nicht auf. Nicht nur dass...


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