Der Geheimdienst residiert im Keller
Im Grenzdurchgangslager Friedland werden Flüchtlinge ausgeforscht
Asylbewerber sollen ausgefragt und ihre Angaben für militärische Zwecke missbraucht worden sein. Die Flüchtlinge wussten offenbar von nichts.
Im aktuellen Telefonbuch für Südniedersachsen findet sich dieser Eintrag auf Seite 181: »Hauptstelle für Befragungswesen Lager Friedland«. In dem Lager, in diesen Wochen die erste Anlaufstelle in Deutschland unter anderem für 5000 syrische Flüchtlinge, residiert eine Dependance dieser eng mit dem Bundesnachrichtendienst (BND) verbandelten Behörde im Keller einer der barackenähnlichen Gebäude.
Die Hauptstelle für Befragungswesen (HBW) wurde 1958 zunächst als eigene Abteilung des BND gegründet. Bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion und der deutschen Wiedervereinigung horchten die Mitarbeiter vor allem DDR-Flüchtlinge und Spätaussiedler aus. Es ging dabei vorrangig um militärische Informationen, die zum Beispiel Männer aus ihrer sowjetischen oder DDR-Militärdienstzeit mitbrachten.
Nach den Anschlägen vom 11. September wurden männliche Flüchtlinge aus arabischen Ländern als potenzielle Informanten interessant. Nach nd-Inform...
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