Stöß empfiehlt sich bei IHK für höhere Aufgaben
SPD-Landesvorsitzender überrascht skeptische Wirtschaftsvertreter mit Fachwissen und Reformvisionen
Offiziell liegt die Diskussion über die Nachfolge des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) auf Eis – im Hintergrund laufen sich mögliche Bewerber wie Jan Stöß aber weiter fleißig warm.
Als Jan Stöß den gegenwärtigen »Wirtschaftsboom« Berlins mit der zehnjährigen rot-roten Regierungszeit in Zusammenhang bringt, wird es einem Unternehmer an den hinteren Tischen der IHK-Frühstücksrunde doch zu bunt. »Diese Märchenstunde können wir uns sparen«, schimpft der Mann und verlässt wutschnaubend den Saal im Ludwig-Erhard-Haus in Charlottenburg. Der vorzeitige Abgang bei der Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer an diesem Donnerstagmorgen bleibt allerdings ein Einzelfall.
Denn der SPD-Landesvorsitzende Jan Stöß, der sich selbst immer wieder öffentlich als Linker inszeniert, kommt überraschend gut an bei Berlins Wirtschaftsvertretern. »Es ist höchste Zeit, dass Sie zu uns kommen«, hatte IHK-Chef Eric Schweitzer Jan Stöß gleich zu Beginn freundlich empfangen. Immerhin sitzt der ambitionierte SPD-Landeschef seit vergangener Woche auch im Bundesvorstand der Sozialdemokraten – ist dort jetzt so etwas wie die Berline...
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