Die einfache Welt der Alice Schwarzer

Von EMMA-Verlegerin gefordertes striktes Prostitutionsverbot trifft ausgerechnet im Milieu auf Widerstand

Bei ihrer Buchvorstellung »Prostitution - Ein deutscher Skandal« in Berlin gingen vor allem Sexarbeiterinnen gegen Alice Schwarzers Verbotsfeldzug auf die Barrikaden. Eine Betrachtung.

Die Welt der Alice Schwarzer scheint eine einfache zu sein. Anders jedenfalls lassen sich ihr neues Buch »Prostitution - Ein deutscher Skandal« und die begleitende Kampagne in der EMMA, der sogenannte »Appell gegen Prostitution«, nicht erklären. Sicher, Zwangsprostitution und Menschenhandel sind real existierende Probleme, die angegangen werden müssen. Bei Schwarzer jedoch verschwimmen die Grenzen zwischen Menschenhandel und Zwangsprostitution auf der einen sowie freiwilliger Sexarbeit auf der anderen Seite so sehr, dass kaum noch ein Unterschied zu erkennen ist.

Das führt dann zu seltsamen Situationen, wie es sie kürzlich bei der offiziellen Buchvorstellung samt Podiumsdiskussion in der Urania in Charlottenburg gleich im Dutzend gab. Mehrfach kam es zu kritischen Interventionen aus dem Publikum. Schwarzers Reaktionen waren immer gleich. Sie bezeichnete die Protestierenden als »Kinder«, stellte fest, sie sähen »süß« aus, und g...


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