Das Glück der Glücklosen

Minna hält nicht viel von sich, ihrem Leben, ihrem Aussehen, ist sie doch als ein Frühchen - als ein Molch - geboren und hat von Kindheit an kaum Liebe erfahren. Sie, die über Fünfzigjährige, hält sich für eine Angehörige der Generation von Verspäteten.

»Unsere Entdeckung war die Traurigkeit, die Traurigkeit der Unbehelligten, die Mattheit der Unberufenen. Wir trugen höchstens die Kleider der Umstürzler auf, historische Kostüme, in denen man sich immerhin freier bewegte als in den ehemals eigenen. Wir ernährten uns von Zitaten - ohne viel Hoffnung auf eigene Urheberschaft.«

Minna wurstelt sich mit Gelegenheitsarbeiten, Korrekturlesen, Blumen gießen, Nachhilfeunterricht durch. Und dann findet sie zufällig in Italien einen Sponsor, der sie dafür bezahlen will, dass sie schreibt und damit den Menschen Freude bringt.

Ob das Minna gelungen ist? Nach ihrem plötzlichen Tod hinterlässt sie einen Text, der eine detaillierte...