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Leidenschaftlich »schizophren«

Die verschiedenen Rollen der HVA-Topagentin Johanna Olbrich alias »Sonja«

  • Helmut Müller-Enbergs
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Alle reden über Günter Guillaume. Nur wenige kennen Johanna Olbrich (1926-2004), die als Sekretärin liberaler Spitzenpolitiker fast zwanzig Jahre lang erstklassige Informationen aus der FDP der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR lieferte. Das dürfte sich nun ändern, durch ihre posthum erschienenen spannenden Erinnerungen.

Sie war neunzehn, als der nationalsozialistische Staat seine Waffen streckte. An den hatte sie geglaubt. Sehr zum Groll ihres Vaters hatte sie sich im Bund Deutscher Mädel engagiert. Im Mai 1945 war es damit zu Ende. Sie orientierte sich schnell um, engagierte sich in der Sowjetischen Besatzungszone, setzte ihre Lehrerausbildung fort. 1946 trat sie der SED bei, die ihr einen rasanten Aufstieg ermöglichte. Sie wurde Referentin im Ministerium für Volksbildung, eine Rolle, die sie leidenschaftlich ausübte. Doch bald kam eine neue Aufgabe, eine neue Rolle auf sie zu. Si...


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