Wenn die Therapie zu spät kommt

Prävention steht im Mittelpunkt des Psychiatrie-Jahrekongresses in Berlin

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Werden Krankheiten der Seele nicht rechtzeitig erkannt, können sie leicht chronisch werden. Psychiater fordern deshalb von der Politik, solche Leiden ernster zu nehmen.

In Berlin beginnt heute der jährliche Psychiatrie-Jahrekongress mit über 9000 Teilnehmern. Diesmal kommen noch mehr Studierende und Gäste aus dem Ausland. Unter dem Motto »Von der Therapie zur Prävention« lädt die Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in die Hauptstadt ein. Im ICC werden bis zum Sonnabend Hunderte Symposien, Vorträge und Seminare stattfinden.

Vorab forderte Kongresspräsident Wolfgang Maier von der Politik, den psychischen Erkrankungen endlich die Priorität zu widmen, die ihnen gebühre. Durch sie werde die Lebensqualität lebenslang reduziert, aber diese würden immer noch stiefmütterlich behandelt. Das Gesundheitssystem fördert stattdessen die Gerätemedizin, die in anderen medizinischen Fachrichtungen in Therapie und Diagnostik massiv zum Einsatz kommt. Seelische Leiden verursachen in der Bundesrepublik mindestens 35 Prozent der Fälle von Berufsunfähigkeit und...


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