Vom Verschwinden der echten Sylter
Jährlich kamen bisher auf der Nordseeinsel einhundert Kinder zur Welt - doch damit wird es wohl vorbei sein
Nur noch auf zwei deutschen Nordseeinseln können Kinder in einer Klinik entbunden werden: auf Sylt und auf Föhr. Doch zum Jahresende soll nun auch die Sylter Geburtshilfe schließen.
Auf der Nordseeinsel Sylt (Schleswig-Holstein) treibt die Bewohner seit Wochen eine sorgenvolle Frage um: Gibt es ab 2014 nur noch Geburten auf dem Festland? Es ist wieder einmal das leidige Thema der Berufshaftpflichtversicherung, bei dem die werdenden Mütter die schlechtesten Karten zu haben scheinen. Zwölf von ihnen reagierten jetzt mit einem Brandbrief an die Bundes- und Landespolitik.
Bisher kann noch in der zum Asklepios-Verbund gehörenden Nordseeklinik entbunden werden. Jährlich kamen zuletzt etwa einhundert Kinder auf der Insel zur Welt. Sind die massiv gestiegenen Versicherungsprämien für Hebammen zu einem bundesweiten Problem geworden, das auch bei den Berliner Koalitionsverhandlungen Thema war, geht es im konkreten Sylter Fall darum, dass dort künftig wohl auch ein als Belegarzt tätiger Gynäkologe die von ihm geforderte Versicherungssumme allein zahlen muss. Bisher hatte die Nordseeklinik die Kosten in Höhe von rund...
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