»Ein Konsens ist nicht notwendig«
Hans-Heinrich Berg über die wissenschaftliche Beurteilung von Rohstoffspekulationen
Professor Hans-Heinrich Berg lehrt an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Hochschule Bremen. Mit Rainer Balcerowiak sprach er über seine Studie zu Finanzspekulation und Nahrungspreisen, die er im Auftrag der Verbraucherorganisation foodwatch verfasst hat.
nd: Seit Jahren gibt es Kritik an der Beteiligung deutscher Geldinstitute an der Spekulation mit Agrarrohstoffen. Die Institute wehren sich unter Hinweis auf wissenschaftliche Studien, laut denen die Spekulation keinen negativen Einfluss auf die Lebensmittelpreise und die Versorgung habe. Ist diese Position nach Ihrer Einschätzung haltbar?
Berg: Unsere Studie zeigt: Zwar gibt es keinen wissenschaftlichen Konsens über den Einfluss der Finanzspekulation auf die Rohstoffpreise. Aber ausgefeilte empirische Untersuchungen legen den Schluss nahe, dass es in bestimmten Phasen einen deutlichen negativen Einfluss der Finanzspekulation gibt: eine Verschärfung der Preisblasen und eine Erhöhung der Volatilität, also des Aufs und Abs der Preise.
Sie werfen den Forschern, die für die Untersuchungen verantwortlich sind, auf die sich die Banken stützen, vor, manipulativ und unwissenschaftlich zu argumentieren. Können Sie das an einem Beispi...
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