Russlands »neue Realisten«

Junge Autoren suchen nach Aufrichtigkeit, Wahrhaftigkeit, Authentizität

  • Karlheinz Kasper
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Bücher aus der UdSSR spielten im Vorfeld der Ereignisse von 1989 eine beachtliche Rolle bei der Zurückdrängung des Dogmatismus, in der Auseinandersetzung mit einer engstirnigen Politik, die einen »Tapetenwechsel« in der DDR ausschloss. Von offiziellen Stellen totschwiegen oder als ideologisch schädlich denunziert, wurden sie oft zur begehrten »Bückware«.

Der kraftvolle Protest gegen ideologischen Starrsinn, Gewalt, Verantwortungslosigkeit und Zerstörung der Natur in Tschingis Aitmatows Roman »Die Richtstatt« wurde von vielen Lesern als Appell für Perestroika und Glasnost verstanden und lebhaft unterstützt. Boris Wassiljews Kritik an Heuchelei und Phrasendrescherei, seine Suche nach einem »menschlichen Gesicht« des Sozialismus im Roman »Und morgen war Krieg« traf den Nerv zahlreicher Menschen.

Eine schwere Geburt hatte Daniil Granins Roman »Sie nannten ihn Ur«, die Vita des Biologen Nikolai Timofejew-Ressowski, der als Ga...


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