Ein Badesee hinter Zaunlatten
Verkaufspläne für das Naherholungsgebiet Goitzsche in Bitterfeld-Wolfen stoßen auf Unmut bei Anwohnern
Weil die kommunale Trägergesellschaft in Finanznot geriet, soll die Goitzsche verkauft werden. Dabei ist der Tagebausee in Bitterfeld-Wolfen zur Naherholung ebenso wichtig wie im Hochwasserschutz.
Die poetischen Töne sind ihnen noch nicht ganz vergangen. Als »Erlebnisraum ganz eigener Art« wird die Goitzsche auf der Internetseite der »Entwicklungs-, Betreiber- und Verwertungsgesellschaft« (EBV) gepriesen. Wer an dem ehemaligen Tagebausee bei Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt bauen oder andere Ideen umsetzen wolle, sei bei der kommunalen Gesellschaft willkommen: »Wir können ihnen helfen.« Wer freilich Kontakt aufnehmen will, ahnt, dass es zu spät ist: Verwiesen wird nur noch auf einen »Liquidator«.
Sieben Jahre lang suchte die EBV, Investoren an das Ufer des 13 Quadratkilometer großen Sees zu locken. Er hatte sich zu einem beliebten Naherholungsgebiet auch über die Chemiestadt hinaus entwickelt. Wo einst Braunkohle geschürft wurde, konnte jetzt gebadet und gesegelt werden. Die Marina, edle Restaurants und der Pegelturm wurden zu Wahrzeichen des Wandels in der einst wegen ihrer ruinierten Umwelt verrufenen Region.
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