Schwarzer Peter bleibt bei Antirassisten

Die Niederlande halten an der Tradition vom dunkel geschminkten Nikolaushelfer fest

  • Steffi Weber, Rotterdam
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Zwarte Piet hat ausgedient. Das meinen zumindest dunkelhäutige Menschen, die sich durch die Darstellung der Traditionsfigur diskriminiert fühlen.

»Danke, Zwarte Piet!«, schallt laut die fröhliche Mädchenstimme durch die Halle der Rotterdamer U-Bahnstation. Dutzende Kinder scharen sich neben der Rolltreppe um eine schwarz geschminkte Frau, die, in ein buntes Pagenkostüm gekleidet, Pfeffernüsse austeilt. Es dauert eine Weile, bis sie den dunkelhäutigen Mann bemerkt, der sie auffällig anstarrt. Zögernd lächelt sie ihn an und wendet sich dann schnell wieder den Kindern zu.

»Menschen erwarten, dass ich die Zwarte Pieten auf der Straße anspreche«, sagt Quinsy Gario, als er schließlich weiterläuft. »Das tue ich aber nie. Ich starre nur.« Der 29-jährige Künstler, der von den niederländischen Antillen stammt, hat die Diskussion schon unzählige Male geführt. Seine Geduld mit den verkleideten Menschen neigt sich dem Ende zu. »Früher konnte man noch sagen: ›Sie meinen es nicht böse.‹ Heute aber weiß jeder, dass die Tradition viele schwarze Menschen verletzt.«

Die Debatte kann...


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