Venezuela: Sozialisten bei Kommunalwahlen vorn

Konservative Opposition aber weiter in Caracas und Maracaibo an der Macht

  • Lesedauer: 2 Min.

Caracas. Bei den Kommunalwahlen in Venezuela hat die Sozialistische Partei (PSUV) von Präsident Nicolás Maduro in den meisten Städten gewonnen. Die beiden größten Städte des Landes, Caracas und Maracaibo, werden allerdings auch künftig von der konservativen Opposition regiert, wie die in der Nacht zum Montag bekanntgegebenen Auszählungsergebnisse zeigen.

Maduros Partei erhielt landesweit fast 50 Prozent der Stimmen, das Oppositionsbündnis MUD kam auf gut 42 Prozent. Die Regierungspartei stellt zukünftig in 196 von insgesamt 335 Kommunen den Bürgermeister. Die Opposition setzte sich in 53 Kommunen durch. Acht Rathäuser gingen an unabhängige Kandidaten. In 78 Kommunen standen die Ergebnisse noch aus.

Rund 59 Prozent der 19 Millionen Wahlberechtigten hatten sich am Sonntag an den Wahlen beteiligt. Insgesamt wurden 335 Bürgermeister und rund 2445 Stadtverordnete gewählt, darunter auch in den wichtigen Städten wie Valencia und Puerto La Cruz. Vor den Wahllokalen bildeten sich bereits am Sonntagmorgen lange Schlangen.

Den Wahlkampf hatten auch nationale Themen bestimmt, etwa die hohe Inflation in dem ölreichen Land von über 40 Prozent, Versorgungsengpässe und die gewachsenen Machtbefugnisse Maduros, der ein Jahr lang mit Dekreten ohne Parlamentsbeteiligung regieren kann. Maduro nutzte dies bislang unter anderem dazu, Preise für Konsumgüter zu senken.

Den Wahlsonntag selbst hatte Maduro per Dekret als »Tag der Loyalität« mit dem gestorbenen Chávez ausgerufen. Der Urnengang wurde von 120.000 Soldaten abgesichert. Der 51-jährige Sozialist hatte nach dem Tod seines Vorgängers Hugo Chávez die Präsidentschaftwahl im April hauchdünn vor dem Oppositionspolitiker Henrique Capriles Radonski gewonnen. Der sozialistische Staatschef hatte versprochen, die Wirtschaft des ölreichen Landes wieder in Gang zu bringen und gegen Inflation und Korruption anzukämpfen. Agenturen/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.