UN bestätigen Giftgaseinsatz in Syrien
Kein Kommentar der Experten zur Schuldfrage
Die von dem Schweden Åke Sellström geleitete Expertengruppe hat in der Nacht zum Freitag in New York ihren Abschlussbericht über ihre Untersuchungen zu einem möglichen Einsatz chemischer Massenvernichtungswaffen in diesem Jahr in Syrien vorgelegt. Ihr Urteil ist ein eindeutiges Ja. Sowohl im April in der Nähe der zweitgrößten Stadt Aleppo als auch im August nahe der Hauptstadt Damaskus seien international geächtete Kampfstoffe zum Einsatz gekommen.
Wie in diesem Krieg bisher üblich, haben sich auch diesmal beide Seiten - die Regierung wie ihre militanten Widersacher - gegenseitig der Gräuel beschuldigt. Und diese gab es. Daran lässt das Sellström-Team keinen Zweifel: Allein am 21. August bei Damaskus sollen 1400 Menschen ums Leben gekommen sein, durch das Gas Sarin. Es sollen an anderen Orten weitere Kampfstoff-Spuren gefunden worden sein.
Die Experten äußerten sich bislang nicht, welche Seite ihrer Meinung nach für die Taten in Frage kommt. Sie haben auch nicht erkennen lassen, ob sie vor ihrer Inspektion ergangenen Beschuldigungen Frankreichs gegen die Armee und Russlands gegen die Rebellen nachgegangen sind. In wenigen Wochen soll die Vernichtung aller in Syrien gelagerten geächteten chemischen Kampfstoffe beginnen. Für den UN-Generalsekretär, der den Bericht nun präsentiert, wäre es die Chance, auf eine Verstetigung dieser wie anderer Inspektionen in Syrien zu dringen.
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