»Wo Hunger herrscht, kann Friede nicht Bestand haben«

Die Nord-Süd-Kommission unter Willy Brandt setzte Maßstäbe - die Umsetzung hapert

  • Roland Bunzenthal
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Eine neue Weltwirtschaftsordnung, in der die unterprivilegierten Länder des Südens in die Weltwirtschaft integriert werden - diese Kernforderung des »Brandt-Berichtes« von 1980 ist weiter unerfüllt.

Selten hat das Beratungsergebnis einer politischen Kommission so viel Staub aufgewirbelt wie der 1980 und 1983 veröffentlichte zweiteilige Bericht der Nord-Süd-Kommission - allgemein bekannt unter dem Namen ihres Vorsitzenden Willy Brandt. Es war die erste umfassende Bestandsaufnahme der Lebenslagen in den Entwicklungsländern und der erste Versuch, den immer tieferen Graben zwischen Nord und Süd zu zuschütten. 33 Jahre später erhebt sich die Frage, was haben die Regierungen davon bislang umgesetzt, was hat der Bericht bis heute bewirkt, waren seine Vorahnungen eines nur sehr zäh verlaufenden humanen Fortschritts berechtigt?

Mitte der siebziger Jahre begegneten sich zwei Friedenspolitiker der besonderen Art: Der frühere US-Verteidigungsminister und Vietnam- »Falke« Robert McNamara sowie der ehemalige Bundeskanzler, Ost-West-Entspannungspolitiker und frisch gekürte Friedensnobelpreisträger Willy Brandt. Beide hatten neue Aufgabe...


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