»Bild« will die bürgerliche APO sein

Krawallblatt inszeniert sich als letzter Kritiker der Großen Koalition / Diekmann: Die Opposition im Bundestag ist zu links

Berlin. Das vom Springer-Konzern herausgegebene Boulevardblatt »Bild« hat zum Tag der Kanzlerinnenwahl im Bundestag für sich reklamiert, in den kommenden vier Jahren die Rolle der außerparlamentarischen Opposition zu besetzen. »Die Liliput-Opposition aus Linkspartei und Grünen ist machtlos«, schreibt das Blatt. »Deshalb haut «Bild» der Großen Koalition von heute an ordentlich auf die Finger! Als APO – außerparlamentarische Opposition.«

Das ist vor allem für die bundesrepublikanische Linke eine Provokation. Das Blatt hatte sich an vorderster Front gegen das Aufbegehren der Studenten Ende der 1960er Jahre gestellt und Hetze gegen Linke betrieben. Nach dem Attentat auf Rudi Dutschke hieß es: »Bild schoss mit«. Die damalige APO ging unter anderem mit dem Ruf »Enteignet Springer« auf die Straße.

Auf der Titelseite präsentiert »...


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