NSA-Skandal lenkt von Netanjahu ab

USA spionierten in der israelischen Regierung - die will vom Weißen Haus ihren Atomagenten zurück

  • Oliver Eberhardt, Jerusalem
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die NSA soll auch Mitglieder der israelischen Regierung ausspioniert haben. Die gibt sich entsetzt und nutzt die Vorwürfe, um Druck auf das Weiße Haus zu machen.

Schon lange war die Stimmung in der Kaplan-Straße Nr. 3 nicht mehr so gut. Die umgerechnet rund 2500 Euro, die Netanjahu im Monat für Eiscreme ausgibt, das Privatflugzeug, das der Staat dem Regierungschef für etwa 40 Millionen Euro für seine ständigen Auslandsreisen kaufen soll, die ungebetenen Besuche von US-Außenminister John Kerry; all dieser Ärger ist in diesen Tagen im Büro des israelischen Premierministers in Jerusalem wie weggeblasen. »Das war genau das, was wir gebraucht haben«, frohlockte ein Mitarbeiter des Premiers.

Ende vergangener Woche enthüllten deutsche, amerikanische und britische Medien auf der Grundlage der Snowden-Dokumente, dass der US-Geheimdienst National Security Agency (NSA) auch Israels ehemaligen Regierungschef Ehud Olmert und den einstigen Verteidigungsminister Ehud Barak ausspioniert haben soll.

Das wurde zu einer Steilvorlage für den Regierungschef, dem wegen seiner ausschweifenden Amtsführu...


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