Erdogan will Widerstand brechen
Der türkische Premier gerät im Korruptionsskandal nun auch international unter Druck
Die Kritik am türkischen Ministerpräsidenten Erdogan wächst. Demonstrationen werden zwar nicht von Massen getragen, dafür erhöhen deutsche und europäische Politiker den Druck.
Tränengasschwaden ziehen durch den zentralen Istanbuler Stadtteil Beyoglu. Wasserwerfer fahren durch die Einkaufsmeile Istiklal, aus gepanzerten Fahrzeugen schießen Polizisten mit Gummigeschossen auf Gruppen von Demonstranten, die sich in den Seitenstraßen sammeln und versuchen den Taksim-Platz einzunehmen. Diese Szenen spielten sich am Freitagabend haargenau wie ein halbes Jahr zuvor ab. Tausende waren dem Aufruf der »Taksim-Solidaritätsplattform« zum Protest gefolgt.
Die Gründe für den Unmut sind dieselben wie im Juni: die zunehmende Islamisierung der Gesellschaft, die repressive und autoritäre Politik der türkischen Regierung unter Premierminister Recep Tayyip Erdogan und seiner Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP), die für Mensch und Natur katastrophalen Auswirkungen eines zügellosen neoliberalen Akkumulationsmodells. Und Korruption. »Bu pisliği devrim temizler«, diesen Saustall kann nur die Revolution ausmi...
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