400 Euro für die schlimmste Zeit
Noch immer sind rund 10 000 ehemalige Schlecker-Beschäftigte ohne Arbeit - der Hilfsfonds läuft nun aus
Es war ein ungewöhnlicher Schritt: Als eine Transfergesellschaft nach der Schlecker-Pleite politisch gescheitert war, gründeten Gewerkschaften und Kirchen einen Stiftungsfonds für die Beschäftigten.
Schlecker war einst die größte Drogeriemarktkette Deutschlands, dann war im Januar 2012 Schluss. Anton Schlecker musste Insolvenz anmelden, im Juni schlossen die letzten Läden. Rund 25 000 Beschäftigte - überwiegend Frauen - in ganz Deutschland verloren ihren Job. Aufgefangen wurden sie nicht. Zunächst hatte Ex-Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) eine Bundesbürgschaft für eine Transfergesellschaft abgelehnt. Dann verweigerten auch Sachsen, Niedersachsen und Bayern, deren Wirtschaftsministerien damals ebenfalls von den Liberalen geführt wurden, die Teilnahme an einer Länderbürgschaft für einen Kredit bei der Förderbank KfW. Schlecker hätte das Darlehen über 70 Millionen Euro jedoch benötigt, um damit die Auffanggesellschaft zu finanzieren. Damit hätte man zumindest Zeit gewonnen, argumentierte damals der DGB-Vorsitzende Michael Sommer. Denn die Beschäftigten hätten zumindest für eine Übergangszeit 80 Prozent ihres Gehalts ...
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