Streiks gegen Armutslöhne in Kambodscha

Langzeit-Ministerpräsident Hun Sen sieht sich von vielen Seiten zum Rücktritt aufgefordert

  • Detlef D. Pries
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Kambodscha erlebt einen unruhigen Jahreswechsel: Im Schatten des politischen Streits im benachbarten Thailand bildet sich auch am Mekong ein explosives Konfliktgemisch.

Eine große Werbetafel am Straßenrand preist die Sonderwirtschaftszone Phnom Penh als »sicheres Ziel für Ihre Investition«. Darunter protestieren dieser Tage Textilarbeiterinnen und -arbeiter für höhere Löhne. Zwar hat die Regierung gerade erst die Erhöhung des Mindestlohns in den mehr als 400 Textilfabriken des Landes von 80 auf 95 Dollar (70 Euro) im Monat beschlossen, doch die Beschäftigten verlangen mehr. »95 Dollar reichen nicht, um die täglichen Ausgaben zu bestreiten, und die Kosten für Lebensmittel und Mieten steigen«, zitierte »The Cambodia Daily« Gewerkschaftsführer Yang Sopborn. Seit Monaten fordern Gewerkschaften eine Verdopplung des Mindestlohns auf 160 Dollar. Immer wieder haben sie deshalb zum Protest aufgerufen. Die Zahl der Streiks in diesem Jahr hatte schon Anfang Dezember das Rekordhoch von 131 erreicht. Straßen wurden blockiert, bei Zusammenstößen zwischen Polizei un...


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