Volles Segel und ein Fass Rum
Mit dem einzigen Segelfrachtschiff Deutschlands von Hamburg nach Sylt
Der Himmel hängt grau über Hamburg, leichter Nieselregen, Temperaturen um den Gefrierpunkt - kurzum: Schietwetter. Trotzdem haben sich zahlreiche Schaulustige versammelt, um den 37 Meter langen Gaffelschoner zu bestaunen. An Bord der 1931 erbauten »Undine«, dem einzigen Segelfrachtschiff Deutschlands, haben sich neben der vierköpfigen Mannschaft zehn Mitreisende eingefunden. Um 14.30 Uhr legt das mit Kaminholz und einem Fass Rum beladene Schiff im Museumshafen Övelgönne ab. Zwei Schweinswale bilden Spalier - bis das Knattern des 120 PS starken Dieselmotors sie vertreibt. Die Maschine schlucke zehn Liter pro Stunde, erzählt der Kapitän, aber das sei nichts im Vergleich zu den irrsinnigen Mengen, die Lastwagen auf der Straße verbrauchten. Sein Ziel: vier Fünftel der Strecke zu segeln.
Dass die »Undine« auf der Elbe und durch das Wattenmeer schippert, um Fracht und Erlebnishungrige von Hamburg nach Sylt zu befördern, ist eine kle...
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