Prekär in Thüringen

Arbeitslosen will die LINKE in einem öffentlichen Beschäftigungssektor Perspektiven bieten

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Offiziell sinkt die Zahl der Arbeitslosen in Thüringen, dennoch ist das Thema Arbeit für viele Menschen im Freistaat das bestimmende - Statistik und Lebensrealität passen einfach nicht zusammen.

Die Schaffung und Verteidigung von Arbeitsplätzen zu existenzsichernden Löhnen ist und bleibt für mehr als zwei Drittel der Thüringer seit Jahren das wichtigste Anliegen. Dies hat das Emnid-Institut im Auftrag der Thüringer Linksfraktion ermittelt. Warum trotz nominell gesunkener Arbeitslosenquote der Umfragewert seit Jahren annähernd gleich hoch ist, zeigt ein genauerer Blick auf die Zustände im Freistaat.

Während auf dem Thüringer Arbeitsmarkt nach offiziellen Angaben 86 500 Menschen oder 7,4 Prozent als arbeitslos gemeldet sind, gehen realistischere Berechnungen von knapp 120 000 Menschen aus, die ohne auf der Straße stehen. 36,2 Prozent der Betroffenen und damit mehr als ein Drittel gelten als Langzeitarbeitslose, weil sie schon seit mindestens einem Jahr auf Jobsuche sind. Wer über 50 ist, Angehörige pflegt, eine Schwerbehinderung hat oder nicht-deutscher Abstammung ist, hat es auf dem Arbeitsmarkt besonders schwer.

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