Erdogans Menetekel
Murat Çakır über die aktuelle Krise der türkischen Regierung und die politischen Überlebenschancen des Ministerpräsidenten
Auf dem Höhepunkt seiner Macht sind es keine geringeren als seine Nächsten, die Recep Tayyip Erdoğan den Dolch in den Rücken stoßen. Ein Korruptionsskandal, der sich zu einer Staatskrise entwickelt hat, offenbart das Ende des vom Westen präferierten »türkischen Modells«. Auch den letzten Optimisten im Westen dürfte es seit den jüngsten Ereignissen in Ägypten klar sein, dass der politische Islam nur bedingt mit der bürgerlichen Demokratie kompatibel ist und in der »Region der Instabilitäten« (G. Schröder) kein Stabilitätsanker mehr sein kann. Nach elf Jahren AKP-Regierung ist nun der endgültige Beweis dafür erbracht.
Die aktuelle Entwicklung in der Türkei ist für Außenstehende kaum zu durchschauen - selbst Insider mutmaßen über die Hintergründe. Fest steht aber, dass die Ehe der neoliberalen Islamisten schwer zerrüttet ist und auseinanderzubrechen droht. Das hat sowohl innen- als auch außenpolitische Gründe und deutete sic...
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