Letzte Chance für die Piraten

Orangene Partei will ins Europaparlament

  • Marcus Meier, Bochum
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Im halbleeren Saal und vor einer Handvoll Journalisten stimmte sich die Piratenpartei auf die Europawahl ein. Bürgerrechtlerin Anke Domscheit-Berg warnte vor »digitalem Totalitarismus«.

Lange will keine Stimmung aufkommen im Bochumer RuhrCongress. Der Bundesparteitag der Piratenpartei muss seine Kandidaten für die Europawahl 2014 nominieren. Gleich 60 Piraten und Piratinnen fühlen sich berufen, zehn Minuten vorstellen darf sich jeder. Es folgt die bei der Piratenpartei übliche Freakshow: Ein zopfiger Kandidat im Strickpulli begründet wortreich, warum er nicht unbedingt Spitzenkandidat werden müsse. Ein Herr Wurst grüßt den Saal mit dem Hinweis, er heiße tatsächlich Wurst. Ein schnauzbärtiger Ingenieur beklagt zu hohe Subventionen für Tomaten. Die Folge: »Eine teure Tomatensuppe - wie man hört!«. Immer wieder: Snowden, Bürgerrechte, keine Überwachung; bei spärlichem Applaus.

»Piraten, wollt ihr dafür kämpfen, dass wir mehr als 30 Prozent bekommen?«, brüllt plötzlich Peter Lowe, ein mittelalter Schwede. »Wollen wir nach Brüssel? Ich höre Euch nicht: Wollen wir nach Brüssel?« Der Unternehmer erzwingt ein schluff...


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