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Kein Waldsterben durch Luftverschmutzung
53 Prozent des märkischen Forstes befinden sich in einem tadellosen Zustand
Der Zustand des märkischen Waldes ist gut, verschlechtert sich allerdings insgesamt leicht. Besonders den Eichen und Buchen gehe es gegenüber dem Vorjahr aber etwas besser, sagte am Montag Agrarminister Jörg Vogelsänger (SPD), als er den neusten Waldschadensbericht präsentierte. 53 Prozent der Wälder sind demnach in einem tadellosen Zustand. 1991 waren es nur 29 Prozent. Allerdings wurden auch schon bessere Werte erreicht, etwa 2009, wo es 74 Prozent waren.
Die Fachleute sind sich einig: Das Auf oder Ab ist ein natürlicher Vorgang, der mit dem Wetter und auch dem Insektenfraß zusammenhängt, aber an sich keineswegs alarmierend ist. Laut Bericht ging es der Eiche in Abständen immer mal schlechter: 1996, dann 2003 und nun gegenwärtig. Dazwischen aber lagen Erholungsphasen, die zur Stabilisierung des Zustands beigetragen haben. Tendenziell haben es Bäume im Süden Brandenburgs etwas schwerer, weil die Niederschläge dort vergleichsweise geringer sind wie auch der Nährstoffgehalt des zumeist sandigen Bodens. Das sagte die im Agrarministerium verantwortliche Birgit Korthes. »Wir haben Eichen, die sind 1000 Jahre alt und sie haben also viel mitgemacht.« Bäume kommen Korthes zufolge mit den meisten Veränderungen »einigermaßen zurecht«, wenn sich die Bedingungen nicht abrupt ändern.
War vor 1990 die Luftverschmutzung als Hauptproblem für die Krankheit der Wälder angesehen worden, so spielt diese Luftverschmutzung heute keine Rolle mehr. Ihre Bedeutung geht »gegen Null«, sagte Minister Vogelsänger.
Nun schlagen sich die Förster mehr mit Schädlingen herum, mit Insekten wie Kiefernspinner und Eicheprozessionsspinner, mit Forleule und Eichenwickler. Sie werden vorwiegend aus der Luft bekämpft, mit Chemikalien, die man aus Hubschraubern versprüht. Auf diese Weise sei im vergangenen Jahr auf insgesamt auf rund 12 000 Hektar der Befall bekämpft worden, allein auf 8700 Hektar der Eichenprozessionsspinner, heißt es. Für das laufende Jahr sind solche Maßnahmen auf rund 2000 Hektar geplant.
Wälder erstrecken sich über 37 Prozent Brandenburgs. Damit ist Brandenburg das waldreichste Bundesland, also noch waldreicher als beispielsweise »das grüne Thüringen«, erklärte Vogelsänger. Mit einem gewaltigen »Waldumbauprogramm« sollte in Brandenburg nach der Wende die Dominanz der Kiefern durch Mischwälder abgelöst werden, die besser mit Wassermangel, Insektenbefall oder anderen Beeinträchtigungen fertig werden. Innerhalb von 25 Jahren ist der Anteil der Kiefer von 85 Prozent auf 73 Prozent gesunken, deutlich langsamer, als man sich das zunächst vorgenommen hatte. Vogelsänger erklärte das damit, dass es heute die traditionellen Kahlschläge, gefolgt von Neuanpflanzungen, nicht mehr gebe. Ein Kiefernbestand dürfe nicht jünger sein als 80 Jahre, bevor mit dem Auslichten und dem Ersatz der Bäume durch andere Arten begonnen werden könne. Der Waldumbau bleibt Vogelsänger zufolge Schwerpunkt auch in der kommenden EU-Förderperiode. Private Waldbesitzer, die sich daran beteiligen, können auch weiterhin mit Fördermitteln rechnen. »Europa hilft dem brandenburgischen Wald.« Dabei gehe es nicht darum, die Kiefer aus den Wäldern der Mark zu eliminieren, erklärte Korthes. In 50 Jahren werde die Kiefer immer noch die Hälfte der Wälder ausmachen.
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