Untiefen des Bürgerlichen

In »Es ist alles in Ordnung« spielt Mark Waschke eine Paraderolle zwischen hübscher Fassade und Abgründigkeit

Seine warmen Augen, die belesen wachsenden Geheimratsecken, ein akkurater Dreitagebart um den sanft geschwungenen Mund und dann das virtuose Lächeln darauf, irgendwo zwischen Werbefigur und Schwiegermüttertraum - vielleicht sollte man mal einen Test machen: Deutschland großflächig mit Bildern von Mark Waschke plakatieren. Fantasiepartei mit Fantasieslogans drunter und einfach mal schauen, wo die in einer Fantasieumfrage wohl landet. Sofern nicht gerade Claus Kleber gegen ihn anträte - der Schauspieler hätte gute Chancen auf ein Spitzenamt.

Dabei ist Mark Waschke gar nicht so. Im Gegenteil. Privat mag der gebürtige Wattenscheider ja ein liebenswerter Kerl sein; seit er jedoch wahrnehmbare Rollen im deutschen Film spielt, hat er bereits sämtliche Untiefen des Bürgerlichen in einer Tiefgründigkeit interpretiert, als wäre er schon immer dabei. Waschke, der Inbegriff des Doppelbödigen. Waschke, der nette Vulkan von nebenan. Waschke...


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