Schatten überm Himmelreich

Der Chefgeologe von Rheinland-Pfalz warnte vor Moselbrücke - und bekam einen Maulkorb

  • Jochen Bülow
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Das vermutlich größte Brückenbauprojekt Europas, der Hochmoselübergang in Rheinland-Pfalz, macht immer wieder Schlagzeilen. Neuerdings wird sogar über die Standsicherheit debattiert.

»Für mich ist die Planung nicht vollständig, weil wir zu wenig wissen«, so ließ sich vor einigen Tagen Harald Ehses, Leiter des rheinland-pfälzischen Landesamtes für Geologie und Bergbau, in der lokalen Presse zitieren. Es fehle ein hydrogeologisches Gutachten, der »Rutschhang« am Westufer der Mosel sei hypersensibel. »Das ist der komplizierteste Baugrund, den wir kennen. Wir haben schon vor mehr als zehn Jahren darauf hingewiesen, dass es sich um einen Rutschhang handelt«, ließ der Chefgeologe die Bombe platzen. Immerhin geht es um eine vierspurige Brücke von 160 Metern Höhe und 1700 Metern Länge.

Nachfragen von Journalisten durfte Ehses unmittelbar nach dieser Erklärung nicht mehr beantworten. Seine Chefin, die grüne Wirtschaftsministerin Eveline Lemke, verpasste dem in Fachkreisen angesehenen Experten mit der schönen Begründung einen Maulkorb, die Öffentlichkeit sei hinreichend informiert worden. Seitdem bemüht sich die rot...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -