»Wir Europäer sollten keine Oberlehrer sein«

Helmut Spahn, Ex-DFB-Sicherheitschef, lebt seit 2011 in Katar und sieht die Fußball-WM 2022 als große Chance

Helmut Spahn ist seit 2011 Direktor des International Centre for Sport Security in Katar. Davor war er fünf Jahre Sicherheitsbeauftragter des DFB. Der 52-Jährige wirbt um mehr Verständnis für den Gastgeber der Fußball-WM 2022: »In einem arabischen Land gibt es einen eigenen Lifestyle.« In der Diskussion um die Arbeitsbedingungen der Gastarbeiter in Katar stört ihn die »pauschale Kritik«.

Es gibt viele Diskussionen über die Fußball-WM 2022 und große Kritik an Katar, etwa an untragbaren Zuständen für Gastarbeiter auf den Baustellen. Sicherheit war noch kein großes Thema. Was sagt der Fachmann, könnte es in Katar eine Sicherheitsproblematik geben?
Spahn: Ich denke beim Thema Sicherheit nicht nur an Polizei und Ordnungsdienst, sondern auch an das, was ein Land mit so einer Großveranstaltung verfolgt. Bei uns in Deutschland hieß 2006 die Philosophie »Die Welt zu Gast bei Freunden«. Dass die WM über vier Wochen eine Party war mit Public Viewing und und und, war sicherlich nicht von jedem so erwartet worden. So eine Philosophie braucht auch Katar. Sie heißt aktuell »expect amazing«, erwarte Erstaunliches. Man wird futuristische Stadien und eine ganz neue Infrastruktur anbieten. Aber es braucht mehr. Die Frage lautet: Was will ich mit der WM erreichen?

Was könnte das sein?
Wenn Katar das Land öffnen will, muss es ...


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