Das Symbol des Überlebens

Noch einmal Thomas Mann: Inge Jens über den Schreibtisch und seine Wege

Alles ist beinahe so, wie es in der Kilchberger Alten Landstraße war. Man steht in der Tür und blickt ins geräumige Arbeitszimmer Thomas Manns. Links die Bücherwand, rechts Sofa, Stuhl, Stehlampe und Tisch, darüber Ludwig von Hofmanns Ölgemälde »Die Quelle« mit den drei Jünglingsakten, zwischen den Fenstern ein weiteres Bücherregal, im Zentrum der große Schreibtisch mit der Bronzebüste eines siamesischen Buddha, einem Foto Katia Manns als junge Frau, den ägyptischen Statuetten, dem Empire-Leuchter, der schwarzlackierten russischen Zigarettenschachtel, der Tolstoi-Plakette, der versteinerten Seelilie. Das Zimmer, Attraktion des Thomas-Mann-Archivs, liegt im zweiten Stock des Bodmer-Hauses hoch über Zürich, gleich neben der Technischen Universität. Besucher können es nur von der Tür aus besichtigen, aber wenn man hier steht, glaubt man gern, dass Klaus Mann jedes Mal in festliche Stimmung geriet, wenn er die Welt seines Vaters betrat.

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