Hinter den Kulissen im »Leseland«
Vertrauliche und öffentliche Thesen zur Zensur in der DDR: Ein gut recherchiertes Buch ergründet, wie es war
Bücher sind ein guter Anlass, wenn man über die Welt Grundsätzliches sagen will. Das Grundsätzliche ist in diesem Fall die Zensur, die im übrigen nicht weltumspannend beleuchtet werden soll, heißt das in Rede stehende Buch doch »Vom Autor zur Zensurakte - Abenteuer im Leseland DDR«. Allerdings ist der Begriff der Zensur seit Gründung des Leselandes im Oktober 1949 bis in unsere Gegenwart immer ein geheimnisumwittertes Wort gewesen. Zumal heute, da die DDR Projektionsfläche ist für jeden Gedankenversuch über Unfreiheit, Kommunismus, Abhördienste, Lug und Trug, wird durch diesen Begriff jedes in der DDR gedruckte Wort ins Zwielicht gerückt.
Siegfried Lokatis, Leipziger Buchwissenschaftsprofessor, hat schon oft bewiesen, dass er Buch-Geschichte nicht von heute aus bewertet, sondern einfach fragt: Wie war das? Was steht geschrieben? Was gedruckt? Wer hat wann wie gehandelt?
Mit Theresia Rost und Grit Steuer hat er nun eine 3...
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