Die Papierfabrik Golzern soll umziehen

Nach dem Aus durch die Flut 2013 könnte der Neustart für einen sächsischen Traditionsbetrieb gelingen

  • Harald Lachmann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Papierfabrik im sächsischen Golzern überstand die große Flut vom Juni 2013 nicht. Doch die 65 Beschäftigten, die ihre Arbeit verloren, hoffen nun auf eine Wiedereröffnung an einem neuen Ort.

Binnen zehn Minuten löschten die Fluten des sonst eher beschaulichen Elbe-Nebenflusses Mulde Anfang Juni letzten Jahres eine Ära aus. Erst im Jahr zuvor war in der Papierfabrik im Dörfchen Golzern bei Grimma das 150-jährige Bestehen gefeiert worden. Kriege und Krisen, Revolutionen und Wendeumbrüche überlebte die Fabrik weitgehend unversehrt, nicht aber die Tücken der Natur. Nach der Flut 2002 war das Traditionsunternehmen, das zuletzt 65 Mitarbeiter hatte und europaweit Kunden belieferte, noch einmal für viel Geld flott gemacht worden. Mit der erneuten Flut 2013 zog jedoch Endzeitstimmung ein.

»Das war es wohl!«, sinnierte selbst Produktionschef Uwe Simon tags darauf. »Zwei Jahrtausendfluten in einem Jahrzehnt hauen jeden um.« In Gummistiefeln und mit einem Wasserschieber bewaffnet, hatte er sich damals unter seine Leute gemischt und versucht, die Hallen notdürftig zu reinigen. Noch immer stand die braune Brühe knöchelhoch.

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