Der Drang nach Organisierung

Zwei Linke, drei Meinungen, vier Parteien. Oder: Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!

Die radikale Linke sieht eine Notwendigkeit, sich zu organisieren. Das Streben nach Verbindlichkeit und Kontinuität, aber vor allem die Bereitschaft, dafür die eigene Gruppenidentität aufzugeben, sind etwas Neues im deutschsprachigen Raum. Die aktuellen Versuche sollen dazu beitragen, dass die Linke hierzulande eine hegemoniale Kraft wird.

Theorie und Praxis im Politischen liegen selten so weit auseinander, wie Anspruch und Wirklichkeit der Bildung gemeinsamer Kräfte in den linken Bewegungen. Während der Anspruch einer wie auch immer gearteten Einheitsfront gegen die Zumutungen des Kapitals Jahre und Jahrzehnte vor sich her getragen wurde und noch immer wird, zeigt sich in der Realität oft die maximal mögliche Zersplitterung: ÖkologInnen, Autonome, Antideutsche, KommunistInnen, AntirassistInnen.

Zugegeben, hin und wieder kam es zu strategischen Allianzen. Auch Heiligendamm, Castor Schottern oder die Blockupy-Proteste in Frankfurt waren solch strategische Allianzen und Aktionen, die unter dem Schirm ihrer jeweiligen konkreten Ziele durchaus wirkungsvolle Proteste mobilisieren konnten. Doch waren diese Gemeinsamkeiten nicht oft mehr als ein kleinster gemeinsamer politischer Nenner? Zumindest bei oberflächlicher Betrachtung spricht vieles dafür. So traf man sich in...


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