Die Vision vom zweisprachigen Bundesland
Die saarländische Landesregierung hat eine ambitionierte Frankreich-Strategie vorgestellt - doch die Wege zu deren Umsetzung sind unklar
Innerhalb von 30 Jahren soll Französisch unter den Saarländern eine Verkehrs- und Umgangssprache werden. Doch das wird Geld kosten, und genau daran fehlt es dem Saarland.
Die saarländische CDU/SPD-Landesregierung hat eine Vision: Binnen einer Generation soll das kleine Bundesland an der französischen Grenze zweisprachig werden und möglichst jeder junge Saarländer auf Französisch wie auf Deutsch parlieren können. Ein Bündel an Vorschlägen hat die Regierung dazu vorgelegt. Völlig unklar ist aber noch, wie viele der Punkte das klamme Bundesland überhaupt umsetzen kann.
Mittwoch ist Französisch-Tag in der Kindertagesstätte »Kinderladen« in Saarbrücken. Dann trommelt Erzieherin Régine Heinzelmann die 40 Kinder zusammen und lehrt sie spielerisch Sprache und Gepflogenheiten des nur wenige Kilometer entfernten Nachbarlandes. »Wir schauen uns Bilderbücher an, machen Sing- oder Fingerspiele oder ich erzähle etwas auf Französisch«, berichtet die gebürtige Bretonin. »Die Kinder sollen ein offenes Ohr für die Sprache bekommen und die Kultur kennenlernen«, meint Heinzelmann. Ein derartiger Unterricht biete s...
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