Die Stille nach dem Schuss
Ab Donnerstag im Kino: »Staudamm« von Thomas Sieben
Ein sehr nächtlicher, ein einsamer, ein trauriger Film. Und zugleich ein Kreisen im tränenlosen Niemandsland des Nichtverstehens. Fast möchte man sagen: ein Requiem für verlorene Seelen aller Art. Kein großer, vielleicht nicht einmal ein ganz gelungener Film: aber auf seine minimalistische Weise überaus konsequent den Zustand des Nichtverstehens der eigenen Stellung in der Welt transportierend. Der Befund einer Jugend von heute, die sich nicht einmal verraten fühlt - dazu gehörte, dass man sie bemerkt -, sondern bloß vergessen. Auf dich wartet ohnehin niemand, in dieser Überfülle des Materials Mensch! Ein trostloser Anfang, der in Apathie oder Aggression hineinführt.
Roman (Friedrich Mücke), Mitte zwanzig, lebt dieses Leben im Wartestand ohne jede Erwartung. Eine anonyme Großstadtexistenz, allein am Computer mit gelegentlichen Ausflügen in Partykeller, deren Lärm ihn von der Pflicht enthebt, mit anderen zu reden. Seine Mutter ...
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