Asylbewerber kommen in Neukölln unter

  • Marina Mai
  • Lesedauer: 2 Min.

Ende Februar wird im Neuköllner Ortsteil Britz ein Asylbewerberheim mit 400 Plätzen eröffnet werden. Zurzeit ist das Gelände zwischen Haarlemer Straße, Teltowkanal und Stadtautobahn Baustelle. Die beiden Wohngebäude sollen voraussichtlich nur bis Ende 2015 stehen bleiben. Danach will der Grundstückseigner, eine Möbelfirma, das Grundstück zurückhaben. Neukölln ist der einzige Berliner Bezirk, in dem noch kein Asylbewerberheim steht. Hingegen wohnen in Lichtenberg, Spandau und Mitte mehr als 1000 Asylsuchende in Heimen. Berlin greift selbst auf solch kurzfristige und damit kostenintensive Quartiere zurück, weil die Not groß ist. Derzeit teilen sich 8300 Asylsuchende 8100 Plätze in Gemeinschaftsunterkünften. Und die Zahl der Neuankömmlinge, die versorgt werden müssen, ist nach wie vor hoch. Darum konnten die baufälligen Baracken in der Spandauer Motardstraße noch immer nicht geschlossen werden. Eigentlich sollte sie schon im Dezember dicht sein. »Aufgrund der sehr angespannten Unterbringungssituation ist das zurzeit aber nicht möglich«, sagt Silvia Kostner vom zuständigen Landesamt für Gesundheit und Soziales. Es gebe noch nicht einmal einen Schließungstermin.

Die Unterbringung von Flüchtlingen in Berlin bleibt wegen des anhaltenden Zustroms ein Problem. Rund 8600 Asylbewerber (Stichtag: 28. Januar) durchlaufen derzeit ihr Asylverfahren in Berlin. »Rund 300 Flüchtlinge haben wir in Hostels untergebracht. 200 Plätze haben wir derzeit zu wenig, da müssen vor allem die Familien in den Heimen dichter zusammenrücken. Auf dem Flur muss aber niemand schlafen«, sagte die Sprecherin.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.