Was bleibt?!
Vor zwanzig Jahren starb Erwin Strittmatter
Je weiter die DDR hinter uns liegt, desto merkwürdiger - geradezu wundersam! - mutet die Existenz des Schriftstellerehepaares Erwin und Eva Strittmatter auf Schulzenhof an. Er, der mit »Katzgraben« (1953) bei Brecht eine Theaterkarriere begann, zog sich weit aus dem Literaturbetrieb (von 1959 bis 1960 war er Sekretär des Schriftstellerverbandes) zurück, legte eine gehörige Distanz zwischen sich und die Hauptstadt und deren Theater - schrieb zwei dreibändige Romanzyklen (»Der Laden«, »Der Wundertäter«) und züchtete Pferde. Wenn Besuch aus Berlin kam, so heißt es, versteckte er sich nicht selten, um im Keller ungestört weiter arbeiten zu können.
Aber was wie ein Idylle anmutet (und in gewisser Weise war es für den Autor auch eine: Arbeit nach selbstgewählten Maßstäben, in der selbstgewählten ländlichen Existenzform!), erfuhr doch immer wieder Brüche. Denn aus der Welt, nicht einmal der der kleinen DDR, war Schulzenhof nicht.
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