Die göttliche Perspektive

Über Gefahren und Potenziale der Drohne

Drohnen, die automatisiert über Leben und Tod entscheiden, die wollen wir für unser Land ganz klar nicht.» Ursula von der Leyen war sich ganz sicher. Militärstrategisch hatte die neue Bundesministerin für Verteidigung, erst wenige Tage im Amt, noch nicht viel zu sagen. Aber ein deutliches Humanitätssignal, wird sie sich gedacht haben, das kann ja nie schaden. Vor allem in einem Job, dessen Inhaber regelmäßig den «Blutzoll» beklagen muss, den das Militär immer noch fordert. Von der Leyen versuchte in der Debatte um die Euro Hawk genannten Flugkörper zu punkten, über die ihr Vorgänger Thomas de Maizière fast gestolpert wäre.

Ihre Äußerung war eine Art rhetorische Prophylaxe, mit der sie geschickt das grassierende Unbehagen gegenüber den unbemannten, aber todbringenden Waffensystemen aufnahm. Das hatte sich spätestens aufgebaut, seit US-Präsident Barack Obama zugeben musste, mittels Drohnen einen geheimen, unsichtbaren Krieg gege...


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