»Stets gern für Sie beschäftigt«
Ein Erfurter Traditionsunternehmen baute die Öfen für Auschwitz
Man sieht den Schriftzug von der Bahn aus. Jenseits einer Lärmschutzwand ist er auf fahlgrünem Putz zu lesen: »Stets gern für Sie beschäftigt«. Das »Sie« der Floskel erkenne ich später auf einem Geschäftsbrief in der Ausstellung wieder. Es richtet sich an die Bauleitung von Waffen-SS und Polizei in »Auschwitz/Ost-Oberschl.« Dorthin verkaufte das Erfurter Unternehmen Topf und Söhne Öfen, in denen in deutschen Konzentrationslagern die Körper ermordeter Menschen verbrannt wurden.
Zehn Minuten geht man vom Bahnhof zum Sorbenweg, wo der einstige Verwaltungsbau der Firma Topf zum Erinnerungs-, Gedenk- und Lernort geworden ist. Über groben Schotter kommt man zu einem Stein der Erinnerung, und gerade diskutiert dort ein Ehepaar jenseits der Fünfzig, ob jene Zeile, die von nationalsozialistischen Menschheitsverbrechen spricht, wirklich hinter »national« hatte getrennt werden müssen. Schon ehe man die Ausstellung gesehen hat, ist man be...
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